Segelmacher De Vries Maritiem blickt auf das Corona-Jahr zurück: "Viele Anpassungen vorgenommen, letztlich sehr erfolgreiches und innovatives Jahr".
Das Jahr 2020 vergessen wir nicht so leicht, obwohl die meisten von uns das wahrscheinlich gerne würden! Dennoch blicken wir zurück, denn es ist und bleibt ein besonderes Jahr. Welche Erfahrungen hat Zeilmakerij De Vries Maritiem in diesem Jahr gemacht? Wir haben unsere Kollegen und das Management gefragt.
"Corona kam im März an. Wir haben sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt, um zu sehen, welche Maßnahmen wir ergreifen müssen, um so gut wie möglich weiterarbeiten zu können. Der Fokus lag auf dem, was wir noch tun können."
Was bedeutete das genau? "Wir teilten das Team auf und begannen, im Schichtbetrieb zu arbeiten, um jegliche Kontamination zu minimieren. Für eine Reihe von Kollegen war es möglich, von zu Hause aus zu arbeiten. Die Öffnungszeiten wurden verlängert, und die Abholung und Anlieferung von Planen und Segeltüchern kann direkt vor Ort erfolgen. Da alle Arbeitsplätze geräumig sind und genügend Abstand zueinander haben, konnten wir nach den Sommerferien wieder nach dem normalen Zeitplan arbeiten."
Komplimente für unsere Kunden
Unsere Kunden waren sehr flexibel, und es war kein Problem, sie auf Distanz zu halten. Zum Glück haben wir mehr als genug Platz in und um unsere Räumlichkeiten. Die Koordinierung der Anlieferung und Abholung der Segel verlief äußerst reibungslos, jeder verstand die Situation.
Ein Kunde hat bei uns und anderen Hafenbesuchern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Während wir an einer wunderschönen Tak Kotter arbeiteten, hielt sich der Eigentümer auf seinem Schiff auf. Er ist Servicetechniker und wollte während seiner Zeit bei uns im Hafen etwas unternehmen. Also beschloss er, den Motoren unserer Kunden im Hafen einen kostenlosen Service zukommen zu lassen. Vielen Dank für diese wunderbare Geste!
Weniger Ausflüge, schwierige Eingewöhnung, aber auch mehr Ruhe
Der Mehrheit unseres Teams hat dieses Jahr nicht besonders gut gefallen. Die Unsicherheiten, die durch Korona entstehen, sind manchmal schwer zu bewältigen. Auch die Kommunikation war während der Schichtzeit recht schwierig. Das überrascht nicht: Wir mussten alle auf eine völlig neue Art und Weise arbeiten, und daran mussten sich alle erst einmal gewöhnen. Erfreulicherweise wurde unser Team durch neue Kollegen erweitert, was an sich schon eine gute Nachricht ist! Natürlich ist es ein seltsamer Anfang, wenn man nur die Hälfte der neuen Kollegen sieht.
Es ist schade, dass Sie nicht so viel miteinander reden wie mit Kollegen. Manche Kolleginnen und Kollegen sieht man wochenlang nicht, weil sie zu viel zu tun haben. Andererseits hatten wir einen intensiveren Kontakt mit einigen Kollegen, was eine sehr positive Erfahrung war. Ein Kollege bringt es auf den Punkt: "Es hat uns stärker gemacht. Alle sind positiv gestimmt, die Atmosphäre ist gut, und wir wissen, dass wir als Team schnell reagieren können".
Wir hatten weniger direkten Kundenkontakt, obwohl wir normalerweise viel Energie daraus schöpfen. Erfreulicherweise haben wir mit unseren Kunden häufiger telefonisch gesprochen.
Einige Kollegen geben insgeheim zu, dass weniger Ausflüge, Veranstaltungen und Freiwilligenarbeit auch eine gewisse Erholung bedeuten. Diese Ruhe war vielleicht auch nötig nach einer Reihe von sehr arbeitsreichen Jahren.
Die größte Herausforderung des Jahres 2020: Zelt für große Ausflugsschiffe
Wir sind nicht sehr überrascht von den Schiffen, die in unseren privaten Hafen einlaufen. Aber dieses Jahr wurden wir überrascht! Ein großes Ausflugsboot kam in unsere Segelmacherei, um neue Zelte zu kaufen. Was für eine schöne und anspruchsvolle Aufgabe.
Der Plan für diese neuen Zelte war noch nicht fertiggestellt. Das kommt häufig vor, und wir beraten uns in der Regel mit dem Kunden, um die beste Lösung für das Schiff zu finden. Ein Zelt erfindet man nicht einfach so. In Absprache wurden immer wieder neue Ideen und Zeltteile hinzugefügt. Wir sind stolz auf dieses besondere Produkt.
Ein weiteres Segelschiff, das für eine lange Reise ausgerüstet ist
Jedes Jahr kommen zahlreiche Schiffe zu uns, um sich beraten zu lassen und Material für einen langen Segeltörn zu erhalten. Wir wissen jetzt, welche Materialien, Segelformen und Segeltücher am besten für die schwere Belastung durch Sonne, Meer und Kälte geeignet sind. In diesem Jahr konnten wir einen wunderschönen Colin Archer mit einer komplett neuen Takelage und neuen Segeln ausstatten. Gemeinsam wurden Wünsche wahr, und wir fanden es ganz besonders, Teil der Vorfreude zu sein.
Es ist schön zu sehen, dass es auch in diesen seltsamen Zeiten Menschen gibt, die ihre Segelträume weiter verfolgen!
Größte Verbesserungen bis 2020: mehr digitales Arbeiten, weniger Abfall, neue Materialien
Es schien, als hätte corona unserer Kreativität und Innovationsfähigkeit in diesem Jahr einen zusätzlichen Schub gegeben. Wir verwenden jetzt Proliner, damit wir unsere Entwürfe noch besser digitalisieren und ausarbeiten können. Infolgedessen verbrauchen wir weniger Folie und haben viel weniger Abfall. Bei schlechtem Wetter können wir auch länger draußen arbeiten.
Wir haben uns auch mit unserer Produktpalette beschäftigt. Wir haben eine neue Art von Planen für Winterzelte eingeführt: weathermax und top notch, in einer breiten Farbpalette. Unsere Winterproduktion lief sehr gut: Wir haben eine Rekordzahl von Winterzelten ausgeliefert.
Herausforderungen für 2021: neuer Segelmacher in unserem Team
Corona ist noch nicht vorbei, also werden wir uns nächstes Jahr wieder damit befassen müssen. Wir werden dies mit großer Zuversicht tun, denn unsere Mannschaft hat in diesem Jahr eine große Widerstandsfähigkeit bewiesen!
Eine der größten Herausforderungen ist es, einen weiteren neuen Kollegen für unser Segelmacher-Team zu finden. Wenn Sie jemanden kennen, der sich für Wassersport interessiert, der gerne mit Kopf und Händen arbeitet und eine Herausforderung sucht: Wir würden uns freuen, von Ihnen zu hören!
Worauf wir stolz sind: unsere Flexibilität, neue Arbeitsplätze, mehr Umweltbewusstsein
Als bodenständige Friesen sprechen wir nicht so gerne aus, worauf wir stolz sind. Aber wir haben dieses Gespräch einmal gemeinsam in der Kantine geführt.
"Die Flexibilität der Kollegen, wenn wir im Schichtbetrieb arbeiten mussten - jeder konnte sich schnell umstellen und seine Arbeitszeiten anpassen. Das hat einen großen Eindruck auf unser Team gemacht. Man weiß nicht, wozu man fähig ist, bis man vor die Kamera gestellt wird!" Ein anderer Kollege erwähnte die neuen Arbeitsplätze mit neuen Tischen und Nähmaschinen, worüber wir ebenfalls sehr froh sind. Eine weitere Sache, die uns stolz macht: Wir bekommen regelmäßig Komplimente für unsere Produkte im Hafen.
Besonders stolz sind wir auf die Maßnahmen, die wir zugunsten der Umwelt ergriffen haben. Wir alle denken immer "grüner", auch in diesen außergewöhnlichen Zeiten. Der Fuhrpark wurde durch sparsamere Autos ersetzt und wir haben jetzt drei Elektroautos. Die Anpassungen am Gebäude haben zu einem geringeren Energieverbrauch geführt.
Ein Kollege fasste unser Jahr sehr schön zusammen: "Ich bin stolz darauf, dass wir trotz der sich verändernden Welt weiterhin so gut abgeschnitten haben. Die positive Stimmung zwischen Kollegen und Kunden ist großartig. Wir haben wieder schöne Produkte geliefert und die Kunden glücklich gemacht."
Schlusswort des Vorstands: erhebliche Beeinträchtigung durch Korona, aber gut repariert
Auch die Geschäftsführung blickte auf das vergangene Jahr zurück: "Mit dem Einsatz von Proliner und der Anschaffung unserer neuen Flotte mit sparsameren Fahrzeugen sind wir dynamisch in das Jahr 2020 gestartet. Dann kam im März der Corona-Blitz, der uns und alle um uns herum mit dem Rücken zur Wand stehen ließ. Was ist jetzt zu tun? Nach eingehender interner Beratung konnten wir im Schichtbetrieb und bei Bedarf auch von zu Hause aus arbeiten. Wir haben auch die notwendigen Hygienemaßnahmen getroffen. Leider konnten wir keine Kunden in unsere Räumlichkeiten einlassen, aber die Abwicklung an der Tür verlief problemlos. Glücklicherweise konnten viele Kunden trotzdem aufs Wasser gehen und wir konnten unsere Arbeit fortsetzen.
Nach einem ausgezeichneten Sommer, in dem wir alle das schöne Wetter genießen konnten, sind wir nun wieder am Limit. Die Corona-Zahlen steigen wieder. Was für ein Rückschlag...
Dank der guten Ausstattung der Arbeitsplätze können wir unsere Arbeit wie gewohnt verrichten. Wir haben tolle neue Ideen für die Zukunft und haben deshalb das Team um einen Produktionsleiter erweitert. Wir freuen uns auf das nächste Jahr, in dem Corona hoffentlich nur noch eine untergeordnete Rolle spielen wird. Wir wünschen allen eine schöne und warme Weihnachtszeit und ein glückliches und gesundes Jahr 2021!"
Ruben Hoekstra und Bouwe Gert de Vries
Vielen Dank an Eddy, Pierre, Tom, Rinke, Michel, Marko, Wieke, Jenny, Sylvia, Helmyn, Johan, Teun, Latifa, Doreen für eure Offenheit und eure schönen Antworten!